Werksschließung zum 30. Juni 2026 Sozialplan für Beschäftigte von Ceratizit Empfingen abgeschlossen

Nach intensiven Verhandlungen zwischen Betriebsrat, IG Metall und der Geschäftsführung von Ceratizit ist eine Einigung erzielt worden: Für die rund 230 Beschäftigten des Standorts Empfingen wurde ein Sozialplan abgeschlossen.

Betriebsschließung Ceratizit

14. November 2025 14. November 2025


Ergänzt wird dieser Sozialplan durch einen Tarifvertrag, der hilft, soziale Härten abzufedern. Damit sind wichtige Regelungen für Abfindungen sowie Qualifizierungsmaßnahmen über eine Transfergesellschaft gesichert. Die Schließung des Werks erfolgt zum 30. Juni 2026.

 

Rückblick auf die Aktivitäten

  • Kundgebungen und Proteste: Seit der Bekanntgabe der Schließungspläne im März 2025 haben Beschäftigte und IG Metall durch öffentliche Aktionen auf die Situation aufmerksam gemacht. Im Juli wurden die Proteste sogar bis zur Firmenzentrale nach Reutte in Tirol getragen. 
  • Verhandlungen und Einigungsstelle: Nachdem die Verhandlungen gescheitert waren, wurde eine Einigungsstelle angerufen. Dort konnte schließlich ein tragfähiger Kompromiss erreicht werden.  
  • Politische und öffentliche Unterstützung: Die IG Metall organisierte eine OnlinePetition, die breite Solidarität mobilisierte. Auch der Bürgermeister von Empfingen, Herr Ferdinand Truffner, unterstützte die Belegschaft. 

     

Ergebnisse des Sozialplans  

  • Abfindungen: Abfindungen für alle Beschäftigten.  
  • Qualifizierung und Vermittlung: Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung sowie Unterstützung bei der Suche nach neuen Arbeitsplätzen über eine Transfergesellschaft.  
  • Härtefallregelungen: Zusätzliche finanzielle Hilfen für Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Schwerbehinderte sowie für Ehepaare und Lebensgemeinschaften, bei denen beide Partner bei Ceratizit beschäftigt sind und daher besonders betroffen sind. 

     

Stellungnahme der IG Metall 

„Unser Ziel war es, diesen wirtschaftlich gesunden Standort zu erhalten – dafür haben wir gemeinsam mit Betriebsrat und Belegschaft sieben Monate lang gekämpft. Doch da der Vorstand der Ceratizit-Gruppe keinerlei Entgegenkommen zeigte, musste die Einigungsstelle über einen Sozialplan entscheiden. 

Ohne die vielfältigen Aktionen der Beschäftigten wäre der nun erreichte Kompromiss nicht möglich gewesen. Wir standen kurz vor einem Arbeitskampf, bevor der Konzernvorstand schließlich einlenkte und ein tragfähiger Kompromiss erzielt werden konnte,“ erklärt Georg Faigle, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Freudenstadt. 

Faigle betont zugleich: „Kein Sozialplan kann die verlorenen Arbeitsplätze ersetzen. Mit ihnen gehen auch wichtige Ausbildungsplätze verloren – ein herber Verlust für die gesamte Region.“